Kinder & Jugend

Konfirmandenunterricht in Borgfeld

„Glaube ist der Vogel, welcher singt, selbst wenn die Nacht noch dunkel ist.“ (Rabindranath Tagore)

Die Zeit des Konfirmandenunterrichts ist eine Zeit, in der man diesem Singen in besonders intensiver Weise lauscht. Es ist die Zeit, in der sich Jugendliche besonders intensiv mit Fragen von Glauben, Religion, Christlicher Kirche und Gemeinde beschäftigen. Am Ende der Zeit steht dann die Konfirmation. Diese bedeutet das selbstverantwortete „Ja“ zu Kirche und Gemeinde.

Die Reihenfolge der Begriffe ist bewusst gewählt. Dem Konfirmandenunterricht in Borgfeld liegt eine religionstheologische Idee zu Grunde. Glauben findet sich bei allen Menschen auf der Welt. Er wird aber in unterschiedlichster Weise gelebt, sowohl in großen und kleinen Religionsgemeinschaften, als auch außerhalb davon. Das Christentum ist die zahlenmäßig größte Religion der Welt. Dennoch gehören ihm nicht einmal ein Drittel der Menschen auf der Welt an. Bei uns in Deutschland ist das Christentum auch heute noch die dominierende Religion. Vor allem sind unsere Kultur und unser Wertesystem christlich geprägt.

Christentum ist kein einheitliches Gebilde, so wie die Bibel auch kein einheitliches Buch ist. Viele unterschiedliche Ansichten und Überzeugungen tummeln sich dort. Jede Christin und jeder Christ hat einen ganz persönlichen Zugang zum christlichen Glauben. Ehrlich gelebtes Christentum bedeutet ständige Auseinandersetzung, zumal Ansichten und Überzeugungen nicht statisch sind, sondern einem ständigen Wandel unterworfen. Ziel der Auseinandersetzung darf es aber nicht sein, dass anderen die eigene Überzeugung übergestülpt wird. Auch widerspricht es dem Wesen des Glaubens, dass man versucht sich auf einen Konsens zu einigen. Vielmehr gilt es zu lernen, auf den anderen zu hören, sich in seine Sicht hineinzubegeben und so miteinander in einem Geist des Respekts, der Akzeptanz und der Nächstenliebe einen Weg zu finden trotz aller Unterschiedlichkeiten.

Der Unterricht soll Handwerkszeug schenken. Er soll helfen den eigenen Glauben zu reflektieren und immer wieder neu zu finden. Somit ist er auch eine Hilfe auf dem Weg zur Auseinandersetzung mit anderen Formen des Glaubens und vor allem mit Menschen, die ihn leben.

Der Unterricht beginnt mit einer Phase, in denen einige Grundlagen vorgestellt werden wie die Bibel – ihre Entstehung und ihre Besonderheiten – oder die Borgfelder Kirche und Gemeinde. Danach kommt eine Zeit, in der ganz bewusst über den christlichen Tellerrand hinausgeschaut wird. Hier geht es dann um die Weltreligionen mit Besuchen in einer Moschee und einer Synagoge, so wie Erfahrungen mit dem hinduistischen und buddhistischen Glauben. Als nächstes steht Jesus von Nazareth im Mittelpunkt. Im Herbst geht es dann um die Reformation, um Themen wie Sterben und Tod. In der Vorweihnachtszeit wird ein Weihnachtsspiel erarbeitet. Anfang des Jahres steht dann die Erarbeitung eines Buches an, das dann zur Konfirmation überreicht wird. Neben weiteren Themen des christlichen Glaubens kommen dann auch schon die ersten Schritte der konkreten Vorbereitung der Konfirmation.

Neben dem regelmäßigen Unterricht am Dienstagnachmittag gibt es auch ein paar Projekte und Exkursionen, wie z.B. einen Pilgertag. Ganz zentral ist unsere Konfirmandenfreizeit in Hohenfelde an der Ostsee in der zweiten Woche der Herbstferien.

Der Unterricht beginnt immer Ende Mai und endet im darauffolgenden Jahr mit der Konfirmation Ende April/ Anfang Mai.

Die Anmeldezeit geht von Anfang Januar bis Mitte Februar und wird im Gemeindebrief bekannt gegeben, der zur Adventszeit erscheint. Es ist aber auch möglich, sich schon vorher im Gemeindebüro anzumelden. Die Jugendlichen müssen im Jahr des Beginns bis zum 30.6. das 13. Lebensjahr vollendet haben. Es ist kein Problem, wenn Jugendliche noch nicht getauft sind. Etwa zwei Monate vor der Konfirmation findet dafür ein gemeinsamer Taufgottesdienst statt.